11. September 2021, gepostet in Psychologisches, SpirituellesDankbar sein: Mit 3 Schritten das eigene Leben verändern

Hand aufs Herz, wann haben Sie das letzte Mal Dankbarkeit empfunden? Dankbar sein, das klingt so selbstverständlich, doch was bedeutet das eigentlich genau? Wie beeinflusst es unser Leben und warum sollen wir auch für Unangenehmes danken? Für diese Fragen möchte ich Ihnen einige Anregungen geben – zum Nachspüren und Ausprobieren.

Fokus auf die Fehler: Keine Chance für Dankbarkeit

In guten Zeiten ist es leicht, dankbar zu sein. Allerdings vergessen wir es oft. Wer dankt schon für seine Wohnung, das Essen auf dem Tisch, die Gesundheit oder gute Freunde? Wir haben doch einiges dafür getan: Für die Wohnungsmiete oder den Hauskredit arbeiten wir hart, für die Gesundheit essen wir Gemüse und treiben dreimal in der Woche Sport, für unsere Freunde sind wir ständig verfügbar.

Wir finden, das Gute steht uns einfach zu. Warum also dafür dankbar sein? Es fehlt doch noch so vieles, damit wir glücklich sind. Das Fehlende ist uns meist viel mehr bewusst als das, was wir als gelungen empfinden.

Der Blick auf Fehler, Mängel und Gefahren hat unseren Vorfahren das Überleben gesichert. Sie konnten es sich nicht leisten, auf den nächsten knackenden Zweig zu treten, denn das hätte gefährliche Tiere anlocken können. Begegnete ihnen der Angehörige eines anderen Stammes, erfassten unsere Urväter instinktiv aus seiner Miene und Körpersprache, ob dieser Mensch Freund oder Feind war.

Wachsamkeit und Perfektionismus schützten das Leben unserer Vorfahren. Kein Wunder, dass diese Eigenschaften uns in die Gene geschrieben sind. Auch heute gibt es viele Situationen, in denen höchste Konzentration und Aufmerksamkeit sich darauf richten, mögliche Fehler zu vermeiden oder rechtzeitig zu korrigieren. Denken wir nur an Piloten, Chirurgen oder Lokführer.

Vier Kekse zeigen die Rechenaufgabe 1+2=5. Der Keks mit der 4 ist an einer Ecke angebissen. Dankbar sein?
Dankbar sein, auch wenn manches nicht perfekt ist.

Gutes ist uns selbstverständlich

Unsere Eltern und Lehrer legten deshalb ihren Fokus schon früh auf unsere Mängel und Fehler. Doch da ging es meist nicht um lebenswichtige Angelegenheiten. Perfekte Manieren, makellose Kleidung, Höchstleistungen in Mathematik und Sport tragen nicht zur Lebenssicherheit bei.

Doch unsere unbewussten Wertungen sind denen unserer Ahnen noch sehr ähnlich: Was nicht ausreicht, erhält Aufmerksamkeit, um unsere Chance auf ein gutes Leben zu verbessern. Was gut ist, empfinden wir oft als selbstverständlich und beachten es kaum, denn es bedroht nicht die Sicherheit.

Also sind wir ständig damit beschäftigt, Fehler wahrzunehmen und – im besten Fall – zu korrigieren. Das Wort „Fehler“ drückt aus, dass etwas fehlt. So befinden sich unsere Gedanken und Gefühle in einem Mangelzustand. Keine Chance für Dankbarkeit.

Doch nun wird es Zeit für eine neue Erfahrung: Wir entdecken die Kraft der Dankbarkeit und ihren Einfluss auf unser Leben. Hierfür beginnen wir mit dem Einfachsten:

Schritt 1: Dankbar sein für Angenehmes

Dankbar sein für Angenehmes ist leicht. Allerdings ist es nicht immer ganz so leicht, das Angenehme zu finden. Deshalb fangen wir bei den einfachsten Dingen an. Alles, was Sie für dieses Vorgehen benötigen, ist Ihre Aufmerksamkeit, ein kleiner Perspektivewechsel und regelmäßige Übung. Hier einige Beispiele:

  • Dankbar sein für eine freundliche Begegnung.
  • Dankbar sein, wenn sich ein Wunsch erfüllt.
  • Dankbar sein für Ihre Fähigkeiten
  • Dankbar sein für Ihre Erfolge.

Diese Praxis hat gleich zwei Effekte:

  • Sie erkennen, dass Sie nicht alles selbst bewirken müssen, manches Gute „fällt“ Ihnen einfach „zu“. Das stärkt Ihr Grundvertrauen in das Leben, in das Schicksal oder in die spirituelle Dimension Ihres Lebens.
  • Sie würdigen Ihre Fähigkeiten, Ihre klugen Entscheidungen, alles, womit Sie selbst zu einem kleinen Gelingen oder großen Erfolg beigetragen haben. So verändern Sie die bisherige Gewichtung: Sie sind nicht mehr auf Ihre Fehler fokussiert, sondern auf Ihre Stärken.
Vier Kekse zeigen die Rechenaufgabe 1+2=5. Der Keks mit der 4 ist an einer Ecke angebissen. Dankbar sein?
Dankbar sein: Regelmäßige liebevolle Notizen erleichtern die Praxis der Dankbarkeit.

Mit Dankbarkeit für Angenehmes würdigen Sie sich selbst und Ihr Leben. Das wiederum hat zur Folge, dass Sie sich besser fühlen und Ihre Stimmung sich hebt. Ihr Erstaunen darüber, für wie vieles Sie dankbar sein können, trägt ebenfalls dazu bei. Probieren Sie es einmal aus.

Tipp: Notieren Sie täglich 5 Dinge, für die Sie Dankbarkeit empfinden. Schreiben Sie: „Danke für… .“ oder „Ich bin dankbar für… .“

Beginnen Sie mit konkreten Dingen. In Ihrer Wohnung zum Beispiel für den stabilen Schrank, das warme Bett, das Essen im Kühlschrank. Danken Sie dann für immaterielle Dinge über wie die Gesundheit, ein gutes Gespräch, das angenehme Wetter.

Beobachten Sie, was sich verändert. Vielleicht wird Ihr Atem tiefer, ein Lächeln huscht über Ihr Gesicht, Sie fühlen sich entspannter, Zuversicht stellt sich ein. Der Gedanke „Dank“ hat sich mit dem Gefühl „Dank“ aufgeladen.

Dankbarkeit für Angenehmes erlernen Sie wahrscheinlich schnell. Nun folgt der nächste Schritt Ihrer Dankbarkeitspraxis. Dieser ist schon etwas schwerer:

Schritt 2: Dankbar sein für Unangenehmes

Dankbarkeit für Unangenehmes wird weitgehend missverstanden. Dabei kann es wirklich von unangenehmen Umständen wegführen. Weg vom Ärger, hin zur Gelassenheit.

Vielleicht denken Sie jetzt, wieso soll ich für den rücksichtslosen lauten Nachbarn danken oder dafür, dass sich die Bahn wieder verspätet und ich außer Atem bei meinem wichtigen Termin eintreffe? Dann verstärkt sich doch der Ärger? Und der Nachbar wird immer lauter, die Bahn noch unpünktlicher?

Das trifft nicht zu. Vielmehr können wir mit Dankbarkeit die Energie der Situation verbessern.

Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass Worte und Gefühle unterschiedliche Schwingungen haben. Der Japaner Masaro Emoto (1943-2014) hat das anschaulich mit seiner berühmten Wasserkristallfotografie gezeigt.

Dankbar sein kann die Schwingung der Situation verändern. Dankbarkeit hat eine hohe Schwingung, Ärger und andere negative Gefühle schwingen niedrig. Dankbarkeit in ärgerlichen Situationen bedeutet, die Umstände einfach zu akzeptieren.

Damit gehen Sie aus dem Widerstand heraus. Sie kämpfen nicht mehr gegen die Situation an, verwenden darauf keine Energie. Dadurch erhöht sich die Schwingung Ihres Energiefeldes. Das kann zu Veränderungen führen: Der nervige Nachbar zieht aus, die Bahn verbessert ihre Fahrpläne.

Der Gedanke “Dank” hat sich mit dem Gefühl “Dank” aufgeladen.

Tipp: Erweitern Sie Ihr Dankbarkeitstagebuch um die Überschrift „Dankbarkeit für Unangenehmes“. Beginnen Sie mit einfachen Situationen, die nur moderaten Ärger auslösen: Die Warteschlange an der Supermarktkasse, die rote Ampel, die schwierige Parkplatzsuche. Sagen Sie bewusst „Danke“. Wiederholen Sie in Gedanken das Wort so lange, bis Sie eine Entspannung spüren, der Ärger sich in Gelassenheit wandelt. Beobachten Sie, was weiter geschieht; in Ihnen und in der Situation.

Steigern Sie den Schweregrad: Bedanken Sie sich in immer schwierigeren Situationen. Ein wichtiger Termin fällt aus – Danke. Eine ungeplante Autoreparatur belastet Ihr Budget: Danke. Die erwartete Beförderung fällt aus: Danke.

Und wie wäre es, wenn wir mit unserem Dank schon das anziehen könnten, was wir uns wünschen? Es klingt ein bisschen verrückt, sich für etwas zu bedanken, das noch gar nicht eingetroffen ist. Doch einen Versuch ist es wert:

Schritt 3: Dankbar sein für Zukünftiges

Wie oben erwähnt, erhöht das Wort „Danke“ unsere Schwingung. Wenn wir den Dank auch noch fühlen, erhöht sich unsere Schwingung noch weiter. Wenn wir also schon vorher sagen „Danke, dass ich die Prüfung bestanden habe“ oder „Danke für die passende Arbeitsstelle“, erhöht sich unsere Schwingung und das Gewünschte findet uns.

Eine Hand lässt einen schwarz-gelben Schmetterling fliegen. Dahinter ist blauer Himmel mit weißen Wolken. Dankbar sein, dass der Wunsch sich erfüllt.
Den Wunsch dankbar auf die Reise schicken.

Das funktioniert auch, falls Sie mit der Vorstellung von „Energie“ und „Schwingung“ nichts anfangen können. Vielleicht liegt Ihnen mehr die Aussage von Albert Schweitzer (1875-1965):

“Vergiss den Anfang nicht, den Dank.”

Je stärker Sie den Dank fühlen, umso leichter gelingt Ihr Vorhaben, stellt sich Harmonie ein, meistern Sie auch brenzlige Situationen.

Tipp: Beginnen Sie mit einfachen Vorhaben: Die erfolgreiche Parkplatzsuche, eine gelungene Verabredung, grüne Ampeln oder pünktliche Verkehrsmittel auf Ihrem Weg zur Arbeit. Bedanken Sie sich schon am Abend dafür und schreiben Sie das in Ihr Dankbarkeitstagebuch.  Notieren Sie danach, wie die jeweiligen Situationen sich entwickelten.

Wenn Sie Ihr Dankbarkeitstagebuch einige Zeit geführt haben, werden Sie vielleicht ein Fazit ziehen:

Dankbar sein: Eine Haltung, die wirkt

Mit der Zeit wird Ihnen die Dankbarkeit zu einer inneren Haltung. Sie sind nicht nur dankbar für Konkretes, sondern Sie leben Dankbarkeit als eine Lebenseinstellung. Sie haben folgende Erfahrungen gemacht:

Dankbarkeit für Angenehmes fällt leicht. Alles, was angenehm ist, dürfen Sie dankbar annehmen. Egal ob Sie es Ihrer eigenen Anstrengung, dem Wohlwollen eines anderen Menschen oder dem Schicksal zuschreiben – mit Dankbarkeit würdigen Sie sich selbst und Ihr Leben.

Dankbarkeit für Unangenehmes fällt anfangs schwer. Doch Sie werden empfinden, dass Sie sich leichter von ungünstigen Umständen lösen können, wenn Sie diese dankbar annehmen. Durch dieses Annehmen lösen Sie die Bindung an das Ereignis, belastende Gefühle wie Ärger oder Traurigkeit lösen sich auf – und die Situation kann sich positiv verändern.

Dankbarkeit für Zukünftiges wirkt anfangs widersprüchlich. Doch mit Dankbarkeit rufen Sie schon vor dem gewünschten Ereignis ein Bild davon auf. So gewinnt Ihr Energiefeld an Kraft und richtet sich nach Ihrem Wunsch aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich erfüllt, steigt.

In Ihrem Dankbarkeitstagebuch können Sie mit täglichen Notizen Ihre Dankbarkeit bekräftigen und die positiven Veränderungen in Ihrem Leben dokumentieren.

Sie möchten individuelle Tipps zur Dankbarkeitspraxis in Ihrer aktuellen Situation? In einem kostenlosen Erstgespräch bin ich gern für Sie da.



Letzte Artikel von Karola Kruse (Alle anzeigen)
Bildquelle:

Letzte Blogbeiträge

Selbstcoaching-Blog: Den Glauben an sich selbst stärken.
Der Selbstcoaching-Blog

Der beste Coach für Sie sind Sie selbst! In diesem Selbstcoaching-Blog finden Sie praxisnahe Tipps für Ihre persönliche Weiterentwicklung.

weiterlesen
Selbstgespräche fördern die Selbsterkenntnis
Selbstgespräche: Sich einfach selber coachen

Wünschen auch Sie sich mehr Zuspruch und Ermutigung? Der Mensch, der Ihnen beides geben kann, ist ganz nah – es sind Sie selbst.

weiterlesen
Akzeptieren: Tafel mit zerbrochenem roten Herz. Schrift: Game over
Wirkt sofort: So verändert Akzeptanz Ihr Leben

Akzeptanz gehört zu den wirksamen Selbsthilfe-Tools, doch sie wird oft falsch verstanden. Dabei braucht es nur einen Schritt, um sich zu entlasten.

weiterlesen